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Mein Nachbar Totoro (jap. となりのトトロ, Tonari no Totoro) ist ein japanischer Anime-Film aus dem Jahr 1988. Er entstand unter der Regie von Hayao Miyazaki, der auch das Drehbuch schrieb, und wurde von Studio Ghibli produziert.

Inhalt

Handlung

Tatsuo Kusakabe, ein Archäologie-Professor an einer Tokioter Universität, zieht 1958 mit seinen beiden Töchtern, Satsuki und Mei, aufs Land nach Matsuo, um in der Nähe seiner Frau Yasuko sein zu können, die sich im Shichikokuyama-Krankenhaus von einer schweren Krankheit erholt. Bei ihrer Ankunft erkunden die beiden Mädchen das alte Haus und entdecken Rußmännchen, die in unbewohnten Häusern leben. Die Großmutter – eine alte Frau von der Nachbarfarm – erklärt ihnen, dass die Rußmännchen friedliche Geister seien, die das Haus bald verlassen würden, da es wieder bewohnt ist. Satsuki lernt dabei den gleichaltrigen Kanta, den Enkel der Großmutter, kennen.

Nachdem sich die drei in dem Haus eingewöhnt haben, begegnet Mei beim Spielen im Wald Totoro, einem Waldgeist. Mei mag das riesige Wesen auf Anhieb und will es ihrer Familie zeigen, doch der Weg dorthin ist verschwunden.

Als Satsuki in der Schule ist, taucht die Großmutter mit Mei auf, da Mei sie unbedingt sehen wollte. Mei darf den Rest des Unterrichts in Satsukis Klasse verbringen. Auf dem Heimweg fängt es an, stark zu regnen. Während sich die beiden Mädchen am Wegesrand unterstellen, kommt Kanta vorbei, gibt ihnen seinen Regenschirm und rennt davon. Am Abend wollen die Mädchen ihren Vater an der Bushaltestelle abholen. Während sie dort warten, taucht Totoro auf und stellt sich ebenfalls wartend neben sie. Satsuki leiht ihm einen Regenschirm, wofür sich Totoro mit einem Bündel Nüssen bedankt, bevor er in einen zwölfbeinigen Katzenbus (Nekobasu) einsteigt und davonfährt. Die Nüsse pflanzen die Mädchen im Garten ein, damit dort Bäume wachsen. Eines Nachts taucht Totoro auf und lässt aus den Nüssen einen gigantischen Baum entstehen. Anschließend fliegt er mit den Mädchen quer durch das Tal. Am nächsten Morgen ist der gigantische Baum verschwunden, doch aus den Nüssen sind Sprösslinge entstanden.

Wenig später erreicht die Familie ein Telegramm, worin steht, dass die Mutter das Krankenhaus doch nicht wie geplant verlassen kann. Mei ist am Boden zerstört, und Satsuki wird melancholisch. Weinend fällt sie in die Arme der Großmutter, da sie Angst hat, ihre Mutter würde sterben. Mei, die alles mithört und sich kurz zuvor mit ihrer Schwester deswegen schwer gestritten hat, will ihrer Mutter einen Maiskolben bringen. Die Großmutter hatte ihr vorher erzählt, dass jeder, der von ihrem Gemüse esse, schnell gesund werde. Mei macht sich alleine auf in das kilometerweit entfernte Shichikokuyama-Krankenhaus und verläuft sich. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, suchen alle Nachbarn nach ihr.

Satsuki bittet Totoro um Hilfe, der sofort den Katzenbus ruft. Dieser findet die völlig verstörte Mei schließlich. Der Katzenbus ist gerührt und bringt die Mädchen zum Krankenhaus. Von einem Baum aus beobachten sie, wie ihr Vater bereits mit der Mutter redet, die bald entlassen werden kann. Er findet den Maiskolben, auf dem „Für Mama“ geschrieben steht. Am Ende bringt der Katzenbus die beiden Mädchen zurück nach Hause, wo die Nachbarn glücklich sind, dass Mei wohlauf ist.

Kritik

Akira Kurosawa, der seinerseits von Miyazaki bewundert wird, bezeichnete die Figur des Katzenbusses als eine der schönsten Schöpfungen des Kinos.

„Mein Nachbar Totoro ist der japanische Kinderfilmklassiker schlechthin. Mit seiner geradlinigen Erzählweise, seiner gefühlvollen Schilderung der kindlichen Erlebniswelt und seinen herzerweichenden Figuren ist das Werk eine Ode an den Zauber der Natur und ein Hohes Lied auf die Fantasie. Ein Film, der mit seiner entwaffnenden Niedlichkeit generationsübergreifend zu begeistern versteht und die eigenen Kindheitstage wieder lebendig werden lässt.“

– filmstarts.de

„Sehr feinfühlig gelingt es Hayao Miyazaki in seinem Anime-Klassiker aus dem Jahr 1988, von den Ängsten zweier Kinder zu erzählen. Dabei verbindet er reale und fantastische Welten und lässt überdies japanische Traditionen einfließen, die auch jungen Zuschauern einen Eindruck von der Shinto-Religion und dem Landleben in Japan vermitteln. Vor allem aber besticht der Film durch das liebevolle Verhältnis der beiden unterschiedlich alten Geschwister.“

– Top-Videonews

Medieninfo

Animefilm
Titel Mein Nachbar Totoro
Originaltitel となりのトトロ
Transkription Tonari no Totoro
Tonari no Totoro title (green).jpg
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 86 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Produktions-
unternehmen
Studio Ghibli
Stab
Regie Hayao Miyazaki
Drehbuch Hayao Miyazaki
Produktion Toru Hara
Musik Joe Hisaishi
Kamera Takeshi Seyama