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Der Mohnblumenberg (jap. コクリコ坂から) ist ein Anime von Studio Ghibli aus dem Jahr 2011. Er basiert auf dem Manga Kokurikozaka kara und wurde unter der Regie von Gorō Miyazaki umgesetzt.

Inhalt

Handlung

Der Film spielt 1963 in Yokohama und dreht sich an der Konan Oberschule um das Schulmädchen Umi Matsuzaki, auch Mer genannt. Seit ihr Vater Yūichirō Sawamura im Koreakrieg auf See verschollen ist, lebt sie bei ihrer Großmutter in einem Haus mit Blick aufs Meer und hilft dort im Haushalt, während ihre Mutter Ryōko Matsuzaki beruflich auf Reisen ist. Sie setzt jeden Morgen die Signalflaggen vor dem Haus, um das Andenken an ihren Vater zu erhalten.

In der Schule lernt sie ihren Mitschüler Shun Kazama, den Chef des Zeitungsklubs, kennen, der zusammen mit Schülersprecher Mizunuma einen Protest gegen den Abriss des alten Klubhauses Quartier Latin anführt. Dieses soll aufgrund der in Tokio stattfindenden Olympischen Sommerspiele 1964 abgerissen und durch ein zeitgemäßeres Bauwerk ersetzt werden. Als Umi dort Shun besucht und ihm bei der nächsten Auflage der Zeitung hilft, fällt ihr der ungepflegte Zustand des Gebäudes auf. Darauf leiert sie eine großangelegte Aktion zum putzen, aufräumen und ausbessern an, als deren Ergebnis nun auch die Mehrheit der Schülerschaft für den Erhalt des Quartier Latin plädiert.

Bei einem Besuch zeigt Umi Shun eine Fotografie, auf der dieser seinen Vater zu erkennen glaubt, der auch Umis Vater ist. Die Erkenntnis bringt beide in Verlegenheit. Auf ihre Nachforschungen hin stellt sich jedoch heraus, dass Shun der Sohn eines Freundes von Yūichirō Sawamura ist. Yūichirō hatte Shun als Baby aufgenommen und als eigenes Kind eintragen lassen, da die eigentlichen Eltern verstorben waren und Shun sonst in einem Waisenhaus aufgewachsen wäre. Ryōko, selbst gerade mit Umi schwanger, sah sich jedoch damit überfordert, weshalb Yūichirō Shun an ein anderes befreundetes Pärchen weitergab, welches ihr Baby gerade verloren hatte.

Zusammen mit Mizunuma fahren Umi und Shun nach Tokio und überzeugen dort den Vorsitzenden ihres Schulvorstands, sich einen persönlichen Eindruck vom Quartier Latin zu machen. Beim Besuch tagsdarauf ist dieser positiv überrascht, weshalb es zu keinem Abriss des Gebäudes kommt.

Kritik

Kritiken

„Als hätte es der Vater dem Sohne aufgetragen, entstand mit Der Mohnblumenberg der direkte Gegenentwurf zu Die Chroniken von Erdsee. Kein maßlos übersteigertes, hohles Fantasyepos, sondern eine intime, auf wenige Figuren fokussierte Coming Of Age-Geschichte, geprägt von einem Land, das sich in einer Identitätskrise befand zwischen Weltkriegstrauma, Tradition und Wirtschaftswandel. Eine zutiefst persönliche Erzählung, die jegliche lauten, akzentuierten Töne oder äußere Beeinflussung meidet und sich ganz auf das Innenleben der beiden jugendlichen Protagonisten konzentriert. Wenn Erdsee ein plumpes Spektakel war; ein Fels, der unkontrolliert und tosend ins Wasser stürzt, so gleicht Der Mohnblumenberg einem rund geschliffenen, kleinen Kieselstein, der geschickt über die Wasseroberfläche springt und tanzt.“

– Orlindo Frick, Animationsfilme.ch

Einspielergebnisse

Der weltweiten Einnahmen betrugen 61.485.364 US-Dollar.

Auszeichnungen

Beim Japanese Academy Award 2012 gewann der Film den Preis für den besten Animationsfilm. Bei den Tokyo Anime Awards 2012 wurde der Film als bester Animationsfilm des Jahres und als bester japanischer Animationsfilm ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde Satoshi Takebe für die beste Filmmusik ausgezeichnet. Für weitere Preise erhielt der Film Nominierungen, darunter 2013 für den Annie Award.

Medieninfo

Animefilm
Titel Der Mohnblumenberg
Originaltitel コクリコ坂から
Transkription Kokuriko-zaka kara
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Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Produktions-
unternehmen
Studio Ghibli
Stab
Regie Gorō Miyazaki
Drehbuch Hayao Miyazaki, Keiko Niwa
Produktion Toshio Suzuki
Musik Satoshi Takebe
Schnitt Takeshi Seyama