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Tränen der Erinnerung – Only Yesterday (jap. おもひでぽろぽろ Omohide Poro Poro) ist ein Anime-Film aus dem Jahr 1991, der auf einem Manga von Hotaru Okamoto und Yūko Tone basiert. Regie führte Isao Takahata, die Animation entwarf das Studio Ghibli. Der Film beschreibt eine japanische Frau, die sich während einer Reise aufs Land an ihre Kindheit als zehnjährige Schülerin erinnert.

Inhalt

Handlung

Die 27-jährige Taeko ist im Jahr 1982 eine Büroangestellte in Tokio. Obwohl ihre Familie sie zum Heiraten drängt, ist sie alleinstehend. Taeko, die schon seit ihrer Geburt in Tokio lebt, möchte die Großstadt für ein paar Tage verlassen und wegfahren, um sich ein wenig Urlaub zu gönnen. Sie besucht dort die Familie ihres Schwagers, der mit ihrer ältesten Schwester Nanako verheiratet ist. Bereits im Jahr davor hatte sie auf den Reisfeldern geholfen, dieses Mal möchte sie bei der Ernte der Färberdisteln helfen. Ihr Schwager entstammt ursprünglich einer Bauernfamilie vom Land, der Präfektur Yamagata im Norden Japans. Auf der Fahrt dorthin erlangt sie Erinnerungen an ihre Kindheit in der fünften Klasse der Grundschule wieder. Sie erinnert sich unter anderem an ihre erste Liebe.

Am Ziel ihrer Reise empfängt sie der junge Toshio, der ihr sogleich vom Leben als Landwirt erzählt. Taeko freut sich, der Familie bei der Ernte helfen zu können. Immer wieder tauchen Erinnerungen an ihre Schulzeit auf, die sie oft Toshio erzählt. Viele dieser Erinnerungen, teils schmerzhafte, teils glückliche, handeln von den Unterschieden und Gegensätzen zwischen der Stadt und dem Land.

Die Familie des Ehemannes ihrer Schwester schließt sie ins Herz und möchte, dass sie auf dem Land bleibt, bei der Landwirtschaft hilft und Toshio heiratet. Taeko weiß nicht, ob sie bereit ist, einen so großen Schritt zu tun, und steigt in den Zug nach Tokio. An der nächsten Haltestelle steigt sie aus und fährt zurück, um doch auf dem Land zu bleiben und ein Leben mit Toshio zu führen.

Kritik

Seine Premiere feierte der 118-minütige Film am 5. Juli 1991. Am 20. Juli 1991 startete er in den japanischen Kinos, wo er ein überraschend großer kommerzieller Erfolg wurde. Tränen der Erinnerung war mit einem Einspielergebnis von 1,87 Milliarden Yen der erfolgreichste japanische Film im Jahr 1991. Auch Filmkritiker lobten den Film überwiegend. Das Kinder- und Jugendfilmzentrum lobte den „bedächtigen Erzählrhythmus“, „die kleinen Gesten und die genaue Beobachtung, die die melancholische Atmosphäre des Films prägen“, kritisierte aber auch, Takahata würde die Geschichte nostalgisch verklären, etwa durch die „idealistische Botschaft vom Glück des Landlebens“.

Das Lexikon des internationalen Films schreibt: „Die Gedanken der jungen Heldin bilden das Fundament einer sentimentalen, aber keineswegs kitschigen Liebeserklärung an Land und Leute“ und resümiert: „Das stille Drama ist nicht nur für einen Trickfilm ungewöhnlich ernst und dabei doch spielerisch und weise; auch für ein real verfilmtes Drama hätte es außergewöhnliche Sichtweisen parat.“

Tränen der Erinnerung wurde außerhalb Asiens nicht im Kino gezeigt, jedoch erschien der Film am 6. Juni 2006 in Deutschland bei Universum Anime auf DVD. Die Synchronrolle der Taeko übernahm Angela Wiederhut, die unter anderem auch Haru in der deutschen Fassung des Studio-Ghibli-Films Das Königreich der Katzen sprach.

Medieninfo

Animefilm
Titel Tränen der Erinnerung – Only Yesterday
Originaltitel おもひでぽろぽろ
Transkription Omohide Poro Poro
Omohide poro-poro title.jpg
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1991
Länge 118 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Produktions-
unternehmen
Studio Ghibli
Stab
Regie Isao Takahata
Drehbuch Isao Takahata
Produktion Hayao Miyazaki,
Toshio Suzuki
Musik Katsu Hoshi
Kamera Hisao Shirai