Studio GhibliStudio Ghibli

Flüstern des Meeres – Ocean Waves (jap. 海がきこえる, Umi ga kikoeru, übersetzt „Ich kann das Meer hören“) ist ein Anime-Film aus dem Jahr 1993. Studio Ghibli schuf den Film für das japanische Fernsehen. Der Fernsehsender NTV war an der Produktion beteiligt.

Bei diesem Film hat Studio Ghibli versucht, ihn von seinen jüngeren Mitgliedern produzieren zu lassen, zu geringeren Kosten, aber am Ende überschritt der Film doch sein Budget und die Produktion dauerte länger als geplant.

Der Regisseur war Tomomi Mochizuki (望月 智充). Die Musik komponierte Shigeru Nagata (永田 茂). Die Erzählung folgt der gleichnamigen japanischen Erzählung Umi ga kikoeru von Saeko Himuro (氷室 冴子).

Inhalt

Handlung

Als die attraktive siebzehnjährige Schülerin Rikako Mutō (武藤 里伽子, Mutō Rikako) aus Tokio neu in eine Schulklasse in Kōchi auf Shikoku kommt, spannt sich die Situation zwischen den langjährigen Freunden Taku Morisaki (杜崎 拓, Morisaki Taku) und Yutaka Matsuno (松野 豊, Matsuno Yutaka) schnell an, denn es entwickelt sich ein Dreiecksverhältnis zwischen ihnen.

Rikako, die anfangs sehr arrogant und unnahbar wirkt, gelingt es nicht, sich in die Klasse zu integrieren. Es zeigt sich, dass sie innerlich unsicher ist und unter der Trennung ihrer Eltern leidet. Während einer Klassenfahrt nach Hawaii leiht sich Rikako 60.000 Yen (etwa 485 Euro) von Taku. Dieser ist zunächst skeptisch, willigt allerdings ein, da sie ihm erzählt, sie sei bestohlen worden. Taku erfährt später, dass Yutaka ihr weitere 20.000 Yen geliehen hat. Wenig später freundet sich Yumi Kohama (小浜 祐美, Kohama Yumi) mit Rikako an. Monatelang wartet Taku auf sein Geld.

Während der Goldenen Woche ruft Yumi bei Taku an und erzählt ihm, dass Rikako mit ihr nach Tokio fliegen will, obwohl sie eigentlich planten, nach Osaka zu einem Konzert zu fliegen. Taku merkt, dass das Geld für diese Tickets bestimmt war und fühlt sich hintergangen. Als er Rikako am Flughafen zur Rede stellt, erzählt diese ihm, dass sie das Geld braucht, um ihren Vater zu besuchen, da ihre Mutter ihr den Kontakt zu ihm untersagt hat. Taku begleitet sie an Yumis Stelle nach Tokio, wo Rikako nach einem Streit mit ihrem Vater in Takus Hotelzimmer auftaucht, denn ihr Vater ist eine neue Beziehung eingegangen und hat zudem die Wohnung umgestaltet. Taku wird von ihr überredet und übernachtet in der Badewanne, während Rikako im Bett schläft.

Als Yutaka von dem gemeinsamen Trip nach Tokio erfährt, packt ihn die Eifersucht. Die Freundschaft der beiden leidet immer mehr. Unterdessen wird Rikako immer verschlossener. Sie verweigert Gruppenaktivitäten in der Schule, wird aber dafür zu einer der besten Schülerinnen. Die Mitschüler sind von Rikakos Eigenbrötlerei nicht begeistert und stellen sie zornig zu Rede. Taku beobachtet alles aus der Ferne, ohne ihr zu helfen, wofür er eine Ohrfeige kassiert. Yutaka ist sich inzwischen sicher, dass zwischen den beiden was läuft und kündigt Taku nach einem Faustschlag ins Gesicht die Freundschaft.

Nach dem Schulabschluss geht Taku nach Tokio und Yutaka nach Kyoto aufs College. Rikako bleibt angeblich in Kōchi. Als Taku für ein Klassentreffen nach Kōchi zurückkommt, holt Yutaka ihn überraschend vom Flughafen ab. Während der Fahrt sprechen sie sich aus und entschuldigen sich gegenseitig für ihr Verhalten. Während des Klassentreffens lässt Taku die Vergangenheit Revue passieren und merkt, dass er etwas für Rikako empfindet. Wenig später erfährt er, dass Rikako in Wahrheit in Tokio das College besucht. Als sich beide am Bahnhof begegnen, merkt er, dass er schon immer verrückt nach Rikako war.

Kritik

„Der bedächtig entwickelte Animationsfilm bemüht sich um ein erstaunliches Maß an "Realismus" und erzählt ohne Mätzchen eine bewegende Jugendgeschichte.“

– Lexikon des internationalen Films

Medieninfo

Animefilm
Titel Flüstern des Meeres – Ocean Waves
Originaltitel 海がきこえる
Transkription Umi ga kikoeru
Umi ga kikoeru title.jpg
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 72 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Produktions-
unternehmen
Studio Ghibli
Stab
Regie Tomomi Mochizuki
Drehbuch Kaori Nakamura
Produktion Toshio Suzuki
Musik Shigeru Nagata