Studio Ghibli ist ein japanisches Zeichentrick-Studio. Es ist vor allem für seine animierten Mangas bekannt, hat aber auch mehrere Kurzfilme, Fernsehwerbung und zwei Fernsehfilme produziert.
Zu den erfolgreichsten Filmen des Studios gehören Chihiros Reise ins Zauberland (2001), Das wandelnde Schloss (2004) und Wie der Wind sich hebt (2013).
Das Studio wurde am 15. Juni 1985 von den Regisseuren Hayao Miyazaki und Isao Takahata sowie dem Produzenten Toshio Suzuki nach dem Erfolg von Nausicaä of the Valley of the Wind (1984, produziert vom Animationsstudio Topcraft (1972 - 1985)) gegründet. Ghibli hat auch mit Videospielstudios bei der visuellen Entwicklung mehrerer Spiele zusammengearbeitet.
Anmerkung: ghibliworld.de ist eine private Informationsseite über das Studio Ghibli und deren Produktionen: aktuelle News, Film-Infos, Interviews, etc. über das berühmte japanische Animationsstudio.
Fünf der Filme des Studio Ghibli (Hauptsitz in Koganei, Tokio) gehören zu den zehn umsatzstärksten Anime-Filmen in Japan. An zweiter Stelle steht Chihiros Reise ins Zauberland mit einem Einspielergebnis von über 380 Millionen US-Dollar weltweit; an vierter Stelle steht Prinzessin Mononoke mit einem Einspielergebnis von 260 Millionen US-Dollar . Viele ihrer Werke wurden mit dem Animage Grand Prix ausgezeichnet. Vier von ihnen wurden mit dem Japan Academy Prize for Animation of the Year ausgezeichnet. Fünf ihrer Filme wurden für den Academy Award nominiert. Aber nur Chihiros Reise ins Zauberland wurde gewann den Academy Award (Oscar) als bester Animationsfilm.
Am 3. August 2014 stellte Studio Ghibli die Produktion nach Miyazakis Rücktritt vorübergehend ein. Im Februar 2017 gab Suzuki bekannt, dass Miyazaki aus dem Ruhestand gekommen war, um einen neuen Spielfilm, How Do You Live?, zu drehen der sein letzter Film sein soll.
Name
Der Name "Ghibli" wurde von Miyazaki in Anlehnung an das italienische Substantiv ghibli (das auch im Englischen verwendet wird) gewählt, das auf dem libysch-arabischen Namen für heißen Wüstenwind (قبلي, 'ghiblī') basiert, wobei die Idee war, dass das Studio "einen neuen Wind durch die Anime-Industrie blasen" würde. Er bezieht sich auch auf ein italienisches Flugzeug, die Caproni Ca.309. Obwohl das italienische Wort genauer als "Giburi" (ギブリ) zu übersetzen wäre, mit einem harten g-Laut, wird das Studio im Japanischen als Jiburi (ジブリ, [dʑiꜜbɯɾi] (hören)) romanisiert. Also: statt mit einem italienischen harten „g“ mit einem stimmhaften „dsch“-Laut ([dʑíbɯɺi]) ausgesprochen.
Merkmale
Der charakteristische Stil und die wiederkehrenden Themen des Studios spiegeln die von Miyazaki und den anderen Regisseuren und Kreativen wider. Zu den gemeinsamen Themen gehören die Risiken des Fortschritts für die Tradition, der Umweltschutz und die natürliche Welt, unabhängige weibliche Protagonisten, die Kosten des Krieges und die Jugend. Sie neigen dazu, komplizierte Aquarell- und Acryl-2D-Animationen mit lebhaften Farben (insbesondere Grüntönen) zu verwenden, und haben eine "skurrile und fröhliche Ästhetik".
Ghibli-Museum
In der Tokioter Vorstadt wurde das Ghibli Museum errichtet, in dem unter anderem Originalzeichnungen und -entwürfe besichtigt werden können und eigens für das Museum produzierte Anime-Kurzfilme gezeigt werden. Bei Kindern erfreut sich vor allem das riesige Plüschmodell des „Katzenbus“ aus Mein Nachbar Totoro großer Beliebtheit.
Für jeden Tag gibt es nur eine begrenzte Zahl von Eintrittskarten, die ausschließlich über Vorbestellung erhältlich sind. In Japan können sie frühestens einen Monat vorher bei der Kombinikette Lawson erworben werden, im Ausland frühestens 3 Monate vorher bei verschiedenen weltweiten offiziellen Verkaufsbüros.
Ghibli-Park
Im Jahr 2005 eröffnete das Studio Ghibli eine Rekonstruktion des Hauses von Satsuki und Mei, einem der Hauptschauplätze des Animationsfilms Mein Nachbar Totoro. Es wurde im Aichi Exhibition Park in der Stadt Nagakute in der Präfektur Aichi im Rahmen der Weltausstellung 2005 errichtet, die die Stadt in diesem Jahr ausrichtete.
Im Jahr 2017 gab Toshio Suzuki bekannt, dass auf demselben Ausstellungsgelände in Aichi ein Ghibli-Freizeitpark geplant sei, der ursprünglich 2020 eröffnet werden sollte. Der Park soll sich über etwas mehr als 7 Hektar erstrecken (das Ausstellungsgelände umfasst fast 200 Hektar - ein Fußballfeld hat eine Fläche von 0,7 Hektar), womit er die größte Ghibli-Attraktion wäre, die je gebaut wurde. Im Jahr 2018 veröffentlichte die Präfektur Aichi Informationen über ihren zukünftigen Plan. Der Park soll in mehrere Bereiche unterteilt werden, die den Welten mehrerer vom Studio produzierter Filme gewidmet sind.
Logo
Das Logo (Wappen) des Studios ist Totoro, eine der bekanntesten Zeichentrickfiguren aus dem 1988 erschienenen Film Mein Nachbar Totoro. Totoro hat in Japan auch die Bedeutung Obake, das sind gestaltwandelnde Wesen aus der japanischen Folklore. Aufgrund der großen Beliebtheit des Studios und der Figur Totoro sind in ganz Japan verschiedene Marketingprodukte mit dem Bild von Totoro zu finden, wie z. B. Plüschtiere, Spielzeug und Handybänder. Das Maskottchen und bekannteste Symbol des Studios, die Figur Totoro, ist ein riesiger Geist, der von Marderhunden (tanuki) und Katzen inspiriert ist.
Totoros sind auch überall im Studio Ghibli Museum zu finden. Ein lebensgroßes Exemplar befindet sich am Eingang, weitere sind in den Glasfenstern zu sehen. Im Stroboskop-Karussell gibt es drei bewegliche Figuren, und im Design-Raum kann man nicht nur erste Entwürfe aus dem Film Mein Nachbar Totoro sehen, sondern auch Totoro-Haare.
Filmografie
Nausicaä aus dem Tal der Winde (1984) wird häufig mit zu den Ghibli-Filmen gezählt, wurde jedoch vor der offiziellen Gründung des Studios produziert und veröffentlicht.
- 1986: Das Schloss im Himmel (Tenkū no Shiro Rapyuta) -
- 1988: Mein Nachbar Totoro (Tonari no Totoro)
- 1988: Die letzten Glühwürmchen (Hotaru no Haka)
- 1989: Kikis kleiner Lieferservice (Majo no Takkyūbin)
- 1991: Tränen der Erinnerung (Omohide Poroporo)
- 1992: Porco Rosso (Kurenai no Buta)
- 1993: Flüstern des Meeres (Umi ga kikoeru)
- 1994: Pom Poko (Heisei Tanuki Gassen Pompoko)
- 1995: Stimme des Herzens (Mimi o sumaseba)
- 1997: Prinzessin Mononoke(Mononoke-hime)
- 1999: Meine Nachbarn die Yamadas (Hōhokekyo Tonari no Yamada-kun)
- 2001: Chihiros Reise ins Zauberland (Sen to Chihiro no Kamikakushi)
- 2002: Das Königreich der Katzen (Neko no Ongaeshi)
- 2004: Das wandelnde Schloss (Hauru no ugoku Shiro)
- 2006: Die Chroniken von Erdsee (Gedo Senki)
- 2008: Ponyo – Das große Abenteuer am Meer (Gake no Ue no Ponyo)
- 2010: Arrietty – Die wundersame Welt der Borger (Karigurashi no Arietti)
- 2011: Der Mohnblumenberg (Kokuriko-zaka kara)
- 2013: Die Legende der Prinzessin Kaguya (Kaguya-hime no Monogatari)
- 2013: Wie der Wind sich hebt (Kaze Tachinu)
- 2014: Erinnerungen an Marnie (Omoide no Mānī)
- 2016: Die rote Schildkröte (Reddo Tātoru aru Shima no Monogatari; Ko-Produzent)
- 2020: Aya und die Hexe (Āya to Majo)
- 2026: How Do You Live? (Kimi-tachi wa Dō Ikiru ka)