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Nausicaä aus dem Tal der Winde (jap. 風の谷のナウシカ, Kaze no Tani no Naushika; auch engl. Nausicaä of the Valley of the Wind; Alternativtitel: Nausicaä – Prinzessin aus dem Tal der Winde) ist ein Anime-Film aus dem Jahr 1984 von Hayao Miyazaki. Er basiert auf dem Manga Nausicaä aus dem Tal der Winde, der ebenfalls von Hayao Miyazaki geschaffen wurde. Manga und Anime waren sehr erfolgreich; auch Jahre nach dem Film gilt Nausicaä als eine der beliebtesten Anime-Figuren in Japan.

Der Film wird häufig als erster des Studios Ghibli bezeichnet, obwohl er nicht in diesem Studio entstanden ist. Vielmehr erlaubte erst der wirtschaftliche Erfolg von Nausicaä-Regisseur Hayao Miyazaki 1985 die Gründung des Animationsstudios, und viele der am Film Beteiligten waren später auch bei Ghibli tätig.

Inhalt

Handlung

In einer postapokalyptischen Zukunft ist ein Großteil der Erde vom „Meer der Fäulnis“ bedeckt, einem riesigen, giftigen Pilzwald, der sich ständig ausdehnt und auch die letzten der von den wenigen noch lebenden Menschen bewohnten Landstriche zu überwuchern droht. Der Wald entstand nach den „Sieben Tagen des Feuers“, einem großen Krieg, in dem riesige künstliche Krieger eingesetzt wurden, die Titanen. Seitdem breitet sich der Wald immer weiter aus und die Menschheit schrumpft. Zwar blieben einige Erfindungen wie die Luftfahrt erhalten, doch viele Technologien früherer Zeiten sind in Vergessenheit geraten, und die Menschen leben in einfachen Verhältnissen. Viele betrachten den Wald und die in ihm lebenden riesigen Insekten und die hausgroßen asselartigen Ohmu als Todfeinde.

Nausicaä ist die Prinzessin des „Tals der Winde“, das durch vom Meer wehende Winde vor den Sporen der Giftpilze geschützt wird. Sie hat ein besonderes Gespür für den Umgang mit Tieren und der Natur und ist zugleich eine talentierte Fliegerin. Sie untersucht die Pflanzen des Pilzwaldes und findet heraus, dass ihr Gift auf den überall verseuchten Erdboden zurückgeht.

Kurz nachdem ihr alter Lehrer, der Schwertmeister Yupa, wieder ins Tal zurückkehrt, stürzt ein großes Transportschiff aus dem Königreich Torumekia im Tal der Winde ab. Unter den Opfern ist auch eine Prinzessin von Pejite. Bevor auch sie stirbt, bittet sie Nausicaä, die Ladung des Luftschiffes zu vernichten, die den Embryo eines Kriegstitanen enthält. Bald greift die torumekische Armee an, besetzt das Tal und einige Soldaten töten Nausicaäs bettlägerigen Vater. Daraufhin gerät Nausicaä in Rage und tötet im Kampfesrausch fünf der Soldaten, bevor sie von Yupa aufgehalten wird, um ihr Volk nicht ins Verderben zu stürzen. Die Anführerin der torumekischen Truppen, Prinzessin Kushana, verkündet den Talbewohnern ihre Absicht, die gesamte Menschheit zu vereinen, um dann das Meer der Fäulnis mit den Insekten auszurotten. Kushana hegt auch einen persönlichen Hass gegen die Insekten, die ihr einst Arm und Beine nahmen, an deren Stellen sie nun Prothesen trägt. Das Königreich Pejite hatte sie mit ihren Truppen bereits angegriffen, um sich jenen Embryo anzueignen, der nun im Tal der Winde zu einem ausgewachsenen Titanen ausgebrütet werden soll. Auch die Widerrede der Ältesten des Tals, nach der das Meer der Fäulnis niemals angetastet werden dürfe, da ansonsten durch eine Insektenflut das Land der Menschen zerstört und danach vom Giftwald verschlungen würde, kann die Torumekier nicht von ihrem Plan abhalten. Kushana beschließt, nach Pejite zurückzukehren, und lässt ihren Stabsoffizier Kurotowa mit einer kleinen Streitmacht zurück. Nausicaä, die inzwischen bereut, fünf Menschen getötet zu haben, und einige Krieger des Tals, darunter der oberste Burgdiener Mito, sollen sie als Geiseln begleiten.

Über dem Meer der Fäulnis wird ihre Flotte von einem Jäger aus Pejite angegriffen. Beim Luftkampf kann Nausicaä mit Mito und den anderen Kameraden fliehen und rettet dabei auch Kushana aus ihrem abstürzenden Schiff. Im Meer der Fäulnis bringt Kushana mit einem Schuss die Ohmu auf, doch kann Nausicaä mit ihnen kommunizieren und sie beruhigen. Daraufhin sucht sie den Piloten aus Pejite, der ebenfalls abgestürzt ist, und die anderen nehmen Kushana gefangen und kehren zurück ins Tal der Winde. Nachdem Nausicaä den Piloten, den Prinzen Asbel von Pejite, gefunden hat, stürzen beide in die Kavernen unter dem Meer der Fäulnis. Hier sind Luft, Boden und Wasser rein, und Nausicaä entdeckt, dass die Bäume des Pilzwaldes beim Absterben nicht verfaulen, sondern versteinern und schließlich in den so entstandenen Hohlräumen zu ungiftigem Sand zerfallen. Dies erfüllt sie mit einem tiefen Gefühl der Glückseligkeit, weil sie hofft, dass dadurch die verseuchte Welt letztendlich gereinigt wird.

Als sie und Asbel später auf Überlebende des Volks von Pejite treffen, erfährt Nausicaä, dass auch diese das Meer der Fäulnis vernichten wollen. Sie haben mit einer verletzten Ohmu-Larve eine Ohmu-Herde nach Pejite gelockt, um die Armee Kushanas zu vernichten, und zerstörten so Pejite. Nun soll dasselbe im Tal der Winde geschehen, um die torumekische Armee endgültig zu besiegen. Im Tal der Winde kämpfen die Menschen gegen Pilzsporen, die von den Torumekiern in das Tal gebracht wurden und die Pflanzen bedrohen. Nach der Rückkehr von Nausicaäs Kameraden erheben sie sich schließlich gegen die Besatzung, aber Kushana kann aus ihrer Gefangenschaft entkommen und zu ihrer Armee zurückkehren.

Nausicaä flieht vor den Menschen Pejites, während die torumekische Armee sie angreift. Yupa, der von Mito hergebracht wurde, hilft im Kampf gegen die Torumekier, während Nausicaä mit Mitos Hilfe die Ohmu-Larve retten kann. Doch die Herde lässt sich davon nicht mehr besänftigen und läuft weiter. Die torumekische Armee, kurz vor einem Angriff auf die Bewohner des Tals, belebt den Titanen, damit er die Herde aufhält. Doch dieser fällt in sich zusammen, da er noch nicht vollständig regeneriert war. Schließlich versucht Nausicaä, die Ohmus aufzuhalten, und wird dabei von ihnen überrannt. Ihr Opfer kann die Herde besänftigen und die Menschen des Tals und die Armee sind gerettet. Nausicaä, deren Taten ihr Volk an die Erlöserin aus einer alten Prophezeiung erinnern, wird von den Ohmu geheilt. Sie hat die Bewohner des Tals, von Pejite und Kushana überzeugt, dass die Natur nicht ihr Feind ist und sie sich nicht gegenseitig bekämpfen sollten.

Medieninfo

Animefilm
Titel Nausicaä aus dem Tal der Winde
Originaltitel 風の谷のナウシカ
Transkription Kaze no Tani no Naushika
Nausicaa Logo.svg
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 116 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Produktions-
unternehmen
Topcraft
Stab
Regie Hayao Miyazaki
Drehbuch Hayao Miyazaki
Produktion Isao Takahata
Tōru Hara
Michio Kondō
Yasuyoshi Tokuma
Schnitt Hayao Miyazaki